NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien. Obwohl sie mittlerweile ihr Erscheinen eingestellt hat, sind alle Ausgaben nach wie vor bestellbar und vollständig online.
Die Seite wird weiter betrieben, um sowohl ältere Texte zugänglich zu erhalten, als auch auf neue Publikationen und anderes hinzuweisen.
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Filmreihe "Weibliche Subjektivitäten – Böse Frauen"
Medea in der Version von Pasolini im Laidak
Als Jason und seine Argonauten das goldenen Fließ raubten, half ihm die barbarische Zauberin Medea. Sie folgte diesem Aufschneider sogar in die die Zivilisation. Aber so sehr es zunächst nach true love aussah, hat Jason sie dann aus karrieristischen und opportunisischen Gründen zugunsten der Tochter des Herrschers Kreon verlassen. Medea wird verbannt und ermordet daher Königstochter und König sowie dem Jason seinen Sproß und entflieht auf einem Drachenwagen.
Pasolini hat aus diesem antiken Stoff einen Film gemacht und der wird im Rahmen einer Filmreihe im Laidak gezeigt.
Ein Text der antifa-c
Unsere Erde hat uns diese Kinder bloß vererbt
"Von Gesellschaft versteht man so viel, dass sie CO2 ausstößt und von Natur, dass ihr Klima dasselbe nicht verträgt." - Weiterer Versuch mit dem gerade opportunen Klimazeugs zurande zu kommen. Neben Philosophischem (Ideologogiekritischem) auch ein wenig Geschichtliches und ebenso die Erörterung der Möglichkeit eines grünen Kapitalismus.
Der Text widmet sich außerdem dem Andenken Walter Benjamins.
Rambo – Last Blood
Keine Welt für Helden
"Manche Filme sind starke Dokumente ihrer Zeit, ohne sich dessen im Ernst auch nur ansatzweise bewußt zu sein. Sie können einfach nicht anders, weil ihre Zeit sie zum Realismus beziehungsweise zur Darstellung der eben gesellschaftlich vorausgesetzten Selbstverständlichkeiten drängt."
Rezension des neusten Films von Sylvester Stallone. Dieser wegen Filmen wie "The Party at Kitty and Stud's", "No Place to Hide" oder auch dem ersten Rocky (Italian Stallion) in gutem Gedächtnis gebliebene Filmemacher und Schauspieler hat nämlich einen weiteren Abschnitt aus dem Leben von John Rambo gedreht. Man erinnere sich: dieser Ultrakommandosoldat, der dann nach seiner Rückkehr aus Vietnam einen kleinen Guerillakrieg innerhalb der Vereinigten Staaten führte. Diesmal lebt er als Kauz auf dem Land.
Flugblatt zur Klimademo
Alle Reden vom Wetter. Wir nicht.
Massenmobilisierungen wie derzeit die Klimademos ziehen naturgemäß linke Gruppen aller Schattierungen an, die dort versuchen, ihre Ideen zu propagieren und Anhänger zu gewinnen. Daneben finden sich dort auch einige Suchende ein, die dem Bestehenden negativ gegenüber stehen, aber den Vereinen der etablierten Opposition ebenfalls misstrauen. Gelegentlich gründen sie Ad-Hoc-Initiativen und schreiben ein Flugblatt, um Gleichgesinnte zu finden oder auch nur einige Gedanken in die Diskussion zu werfen.
Aus unseren Gerichtssälen – N°2
Gefährliche Klappbewegungen aus den Unterschenkeln
16. September 2019, 8:50 Uhr, Amtsgericht Tiergarten. Ein weiteres, diesmal deutlich länglicheres juristisches Theaterstück anlässlich der großen Drückerei in der Skalitzer (wir berichteten). Heute mit dem zusätzlichen Plot, dass die unfreiwillige Protagonistin des Morgens einem Polizisten gegen das gepanzerte Schienbein getreten haben soll, weshalb sie nun schwer angeschuldigt auf dem Anklagestuhl des hohen Hauses unserer Justiz sitzt. Bühnenbild wie gehabt: Billiger Boden aus Linoleum, schäbige Plastikmöbel, einige Sitzreihen für die Öffentlichkeit, gelangweilte Praktikantin, dazu eine untätige Staatsanwältin, ein Richter mit Ohrring links und Turnschuhen unten, aber mit Robe, eine Anwältin und natürlich unsere Angeklagte. Die Sekretärin nicht zu vergessen.
Eine Notiz und ein Interview
Hongkong: Anarchisten im Widerstand gegen das Auslieferungsgesetz
Hongkong, dieses Drehkreuz für internationale Konzerne und Banken, wird von einer Welle teils sehr turbulenter Proteste gegen ein neues Auslieferungsgesetz heimgesucht. In deren Verlauf wurde etwa eine Polizeiwache belagert und mit Eiern beworfen oder das allerdings leere Parlament gestürmt und dort medienwirksam die Flagge des untergegangenen britischen Kolonialreiches gehisst. Überhaupt war immer wieder die halbe Stadt auf den Beinen, um gegen die Zumutungen des chinesischen Staats zu protestieren.
Aus unseren Gerichtssälen – N°1
Das große Gedrücke in der Skalitzer
6. September 2019, neun Uhr morgens, Amtsgericht Tiergarten. Auf der Tagesordnung steht der zweite Prozess wegen »Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte« und Landfriedensbruch gegen Genossen, die bei der Kundgebung aus Anlass der Besetzung von leerstehenden Gewerberäumen in der Skalitzer Straße im letzten Oktober dabei waren. Die Leute wollten die Räume für irgendetwas mehr oder weniger Sinnvolles nutzen, einen Sportraum oder so.
Broschüre erschienen
Die Helden sind Leise von Ivan Tuw
Eine kleine Broschüre ist in Leipzig erschienen. Sie sie handelt von der untergegangenen DDR, dem Osten des dann 1989 vereinigten Deutschlands, Pegida, der AfD aber auch den Leipziger Autonomen. Sie kontrastiert das mit den Protestbewegungen Frankreichs, zuletzt der Bewegung der Gelbwesten. Die Zukunft sieht er in den von Frankreich eingeführten Zones à défendre. Zum selbst ausdrucken, heften, lesen und verteilen.
"100 Jahre Novemberrevolution, 50 Jahre antiautoritäre Revolte und 30 Jahre Zerfall des Ostblocks. Es gibt einiges zu feiern, zu bedauern und zu reflektieren. Letzteres insbesondere in Ostdeutschland. Mit selbigen Parolen vergangener Jahrzehnte wird ein faschistisches Programm unterstützt und im Parlament scheinen jene Untertanen stärkste Kraft zu werden. Es geht auffällig alt zu. Viel Aufmerksamkeit all jenen, die einer Post-DDR Generation fehlt. Hier sammelt sich noch am ehesten Mut und Hoffnung, wenngleich die staatlichen Schikanen ungleich höher sind. Die (radikale) Linke verliert sich dabei in bequemer Distinktion und Moral. Der Blick nach Westen könnte Neues ermöglichen. Frankreich ist seit wenigen Jahren Kristallisationspunkt sozialer Kämpfe auf der Höhe der Zeit. Man agiert radikal und abseits des Milieus. Stets bemüht, die Kritik im Handgemenge Wirklichkeit werden zu lassen und der Trostlosigkeit würdevoll zu trotzen." - Klappentext
Großes Thier N° 14 erschienen
Es ist mal wieder eine Ausgabe des großen Thiers erschienen. Diesmal mit besonders lieblosen Layout. Hier seien drei Texte aus dieser Ausgabe dokumentiert:
Ad Imperialismus
Nebst Spieglung eines Beitrags der Gruppen gegen Kapital und Nation und Verweis auf einen anderen Blog
Die Linke ist seit Jahren von einer Sprachlosigkeit gegenüber den Geschehnissen der internationalen Politik geprägt. Allenfalls hat sie eine gewisse Moral auf ihrer Seite. Aber so sehr letztlich die Moral einen Faschisten von einen Humanisten unterscheidet, sie ist ein schlechter Ratgeber in politischen Fragen. Man denke nur an die im Namen der Moral und vorgeblich gegen die neurechte Gefahr gerichtete Propaganda für die Europawahl seitens vieler auch radikaler Linken, die in ihrer naiven Form doch einfach nur auf die Unterstützung des deutsch-europäischen Imperialismus hinausläuft.
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