Zur Assoziation der antideutschen Kommunisten
Nachtrag zum antideutschen Treffen in Oberhausen im Herbst 2002
I. Fragen der Assoziation
Im Jahre 1909 notierte ein russischer Kommunist: „Wenn die Kurve der historischen Entwicklung nach oben steigt, wird der soziale Gedanke scharfsichtiger, kühner, klüger. Er erfaßt Tatsachen und verknüpft sie im Fluge mit dem Faden der Verallgemeinerung ... Wenn aber die politische Kurve fällt, bekommt die Dummheit Macht über den sozialen Gedanken. Die wertvolle Begabung der Verallgemeinerung verschwindet spurlos. Die Dummheit wird dreister und verhöhnt zähnefletschend jeden Versuch einer ernsten Verallgemeinerung. Sie fühlt, daß das Feld ihr gehört und beginnt die Macht auf ihre Weise auszuüben.“ In Niedergangsepochen fällt es generell schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn, sich im Namen der Wahrheit zu assoziieren. Heute jedoch, anders als in Zeiten noch der wütendsten zaristischen Reaktion, sind selbst opportunistische Kommunisten, die zumindest den Anspruch erheben, den Verhältnissen den langverdienten Todesstoß versetzen zu wollen, als Kraft aus der Welt verschwunden. Da heute kaum Hoffnung besteht, das eigene Handeln könnte geschichtsmächtig werden, ist fatalistisches Bewußtsein und Lethargie unter den vereinzelten Oppositionellen die Folge.
Dennoch ist eine Vereinigung der antideutschen Splittergruppen wünschenswert. Die Voraussetzungen sind dafür nicht so schlecht wie die anderer Assoziationsversuche, etwa dem der radikalen Antifa in den 90ern. Die AA/BO war ein Bündnis von Gruppen, deren dürftige Gemeinsamkeit einzig der Wunsch war, die Kräfte zu bündeln und das deshalb mißlingen mußte. Der Versuch, mit der Phase 2 eine Zeitung zu gründen, die den notwendigen inhaltlichen Konsens diskutiert, scheitert momentan daran, daß die relevanten Kontroversen nicht einmal angesprochen werden. Der Vorteil der Antideutschen ist, daß sie sich über gemeinsame Inhalte definieren, die über Antifa hinaus gehen. Ihr Ziel ist die Aneignung der Produktionsmittel, und bis dahin die Denunziation und Bekämpfung aller Gruppierungen, die die barbarische Aufhebung der Antagonismen vorantreiben. Darüber hinaus existiert ein Verlag und eine Zeitung mit dezidierter Ausrichtung jenseits des in der Linken üblichen Pluralismus. Trotz der momentanen Schwäche haben die antideutschen Kommunisten einzig das rettende Wort, das Zukunft hat und die Voraussetzung dafür ist, die Ohnmacht praktisch zu überwinden. Dazu wäre es allerdings notwendig, daß über die Zeitung Bahamas und die Initiative Sozialistisches Forum hinaus mit dem aus der richtigen Analyse folgenden Selbstbewußtsein in die Öffentlichkeit gegangen wird, und man sich so prinzipiell von den linken Sekten unterscheidet.
Die Möglichkeiten der Antideutschen geben also trotz allem Anlaß zur Hoffnung. Nicht aber ihre praktische Ausnutzung und Erfüllung. Geburtshelfer der Assoziation war die Redaktion der Zeitschrift Bahamas, von der bezeichnenderweise der einzige diskussionswürdige Beitrag auf dem Treffen in Oberhausen stammt. Seit ihrer Konferenz 1999, die zum ersten Mal ohne Opportunisten (Konkret, 17°, junge Linke und Konsorten) auskam, wurde deutlich ausgesprochen, daß die kritische Theorie, um die sich die Zeitung bemüht, nur als praktische Kritik Sinn macht. Da die Praxis objektiv verstellt ist, muß die Kritik wenigstens zu ihr drängen. Schon damals versammelten sich zwar zahlreiche Kommunisten, aber in der Luft lag kein Anflug von Spannung, die zu erwarten wäre, wenn Leute auf einem Haufen hocken, die die Verhältnisse unerträglich finden. Ebendiese Stimmung war auch charakteristisch für das Treffen in Oberhausen:
Obwohl viele Fragen ungeklärt sind, brennt es niemandem unter den Nägeln. Die Scheinkontroversen der schlecht bis überhaupt nicht vorbereiteten Diskussionsblöcke zeugen von der katastrophalen Situation. Statt die meist von der Bahamas vorgegebenen Positionen zu debattieren und gegebenenfalls zu kritisieren, gibt es allerhöchstens einige Plattitüden und Unbehagen, das einer Gefühlsopposition, nicht wohlüberlegten Gründen entspringt. Die zögerlichen Einwände klingen so, als ob nicht die antideutsche Position kritisiert würde, sondern das Bild, das sich von dieser gemacht wird, und das meist mehr mit dem Brei im eigenen Hirn zu tun hat, als mit Texten, die man in den letzten Jahren hätte studieren können. So folgt man nur halbherzig der argumentierenden Avantgarde: einerseits scheint man von ihr zu erwarten, daß sie einem die anstrengende Denkarbeit abnimmt, die man selbst nicht leisten will, andererseits mißhagt sie einem gerade deshalb, weil sie klare Positionen formuliert, die einen beständig an die eigene Unzulänglichkeit erinnern und es erschweren, sich in konsequenzloser Mittelmäßigkeit einzurichten.
Der Grund, warum der Zusammenschluß der antideutschen Gruppen so schleppend vorankommt, ist also weniger, daß die Einschätzungen der Welt unter den Beteiligten so stark auseinandergehen, als vielmehr eine verbreitete grundfalsche, romantische Einstellung zur Welt. Diese besteht darin, sich nicht der eigenen Lethargie entgegenzustemmen, um – allen objektiven Schwierigkeiten zum Trotz – zu versuchen, sich zum selbstbewußten Subjekt zu erheben, sondern stattdessen den Zustand der Ohnmacht heimlich zu idealisieren. Das Lamentieren über den verhängnisvollen Weltlauf und das Scheitern der Aufklärung wird zur Rechtfertigung des eigenen Unwillens, sich aus dem Sumpf herauszuarbeiten. Der aus dieser selbstmitleidigen Haltung resultierende Mangel an Ernsthaftigkeit ist der Grund, warum auf überregionalen Treffen kaum einer den Mund auftut – und nicht etwa das angeblich autoritäre Verhalten der Bahamas. Das Problem ist nicht, daß zu wenige Texte existierten, in denen die Wahrheit über die Welt ausgesprochen wird, sondern daß Erfahrungsabwehr und Weltflucht vorherrschen. Anstatt zur Kenntnis zu nehmen, was die Menschheit schon einmal zu Stande bekommen hat – etwa in der bürgerlichen Kunst – starren viele ausschließlich auf das Leiden und verewigen so gedanklich den geschichtslosen Ist-Zustand. Daß heute mangels Barrikadenkämpfen oder künstlerischer Avantgarden die eigentlich notwendige Sturm-und-Drang-Phase meist wegfällt, ist ein objektives Problem, welches es schwer macht, sich zum Kritiker auszubilden. Dieses wird aber unnötig subjektiv verdoppelt, wenn auch in unseren Kreisen oft von vornherein mit dem Gestus der Einsicht in die Vergeblichkeit des eigenen Tuns an Aufgaben herangegangen wird. Dies verrät die heimliche Partizipation an der allgemeinen romantischen Todessehnsucht.
Um der Malaise zu entkommen, sollte man sich zunächst einen Rat Rosa Luxemburgs zu Herzen nehmen, die 1917 aus dem Gefängnis an eine Freundin schrieb: „Dieses völlige Aufgehen im Jammer des Tages ist mir überhaupt unbegreiflich und unerträglich. Schau zum Beispiel, wie Goethe mit kühler Gelassenheit über den Dingen stand. Denk doch, was er erleben mußte: die große Französische Revolution, die doch, aus der Nähe gesehen, sicher wie eine blutige und völlig zwecklose Farce sich ausnahm, und dann von 1793 – 1815 eine ununterbrochene Kette von Kriegen ... Ich verlange nicht, daß du wie Goethe dichtest, aber seine Lebensauffassung – den Universalismus der Interessen, die innere Harmonie – kann sich jeder anschaffen oder wenigstens anstreben. Und wenn du etwa sagst: Goethe war eben kein politischer Kämpfer, so meine ich: ein Kämpfer muß erst recht über den Dingen zu stehen suchen, sonst versinkt er mit der Nase in jedem Quark“.
II. Kommunisten und die Linke
Langweilig ist die Frage nach dem Verhältnis von Kommunisten und Linken. Seit es Kommunisten gibt, halten diese wenig von den historisch-empirischen Linken. Marx mußte zur Kenntnis nehmen, daß Lassalle und nicht er die Arbeiterbewegung dominiert, Adorno machte sich keine Illusionen über die strubbeligen Studenten von 1968. Ebensowenig Pohrt, der schon in den 80ern und vollends in den 90ern auf Distanz ging. Die Linke ist in den I. und in den II. Weltkrieg gerannt und hat sich beim letzten Golfkrieg wieder komplett diskreditiert, jetzt ist sie dabei, mit der sonstigen Friedensmasse zu verschmelzen. Inhaltlich müssen antideutsche Kommunisten sich also zur Linken in unversöhnliche Opposition begeben. Diese aber ist nicht nur zu postulieren, sondern real sich zu erarbeiten. Es ist nötig, zu Bewußtsein zu kommen, wozu die unbedingte Verteidigung Israels die wichtigste Voraussetzung ist, ohne die der Rest ohnehin gegessen ist. Daß die Linken dennoch Adressat sind, ist davon ganz unabhängig.
Generell gilt, daß Kommunisten unglücklich in die Welt verliebt sind. Diejenigen, die sie denunzieren, wollen sie insgeheim zur Vernunft treiben. Wichtig ist, die Diskrepanz auszuhalten, ohne verrückt zu werden. Besser, als abstrakt das Verhältnis zum Adressaten zu debattieren, wäre es, die konkreten Versuche zu kritisieren, denen man anmerkt, daß sie sich inhaltlich nicht genug vom notwendig falschen Bewußtsein unterscheiden. Polemik allein ist adäquat, um den Gegenstand zu behandeln. Oft genug erfährt man, daß jede Erklärung an der Borniertheit des Gegners abprallt. Polemik macht sich keine Illusion über den Gegenstand, sie ist Ausdruck der Distanz. Polemik will aber gelernt sein, und nichts ist schlimmer als kraftmeierische Beschimpfung, die den Gegenstand nicht trifft, aber dennoch so tut, als wäre seine - mißlungene - Widerlegung trivial. Diese hat mit Polemik nichts zu tun.
III. Kommunisten und Amerika
Referate auf Treffen vorzutragen, die die Streitpunkte verständlich machen, ist notwendig; die Art, wie dies in Oberhausen geschah, unter aller Sau. „Amerika love it or leave it“ ist keine Diskussionsgrundlage, es sei denn, man will auf Disko-Niveau der Jungle World bleiben, also schwatzen. Das Motto suggeriert, die Antideutschen würden Amerika lieben. Um sich um eine Position zum Krieg herumzumogeln, erschafft man sich den Gegner im eigenen Hirn, um ihn dann mit Phrasen zu widerlegen. Marx und Engels hatten eine souveränere Herangehensweise an die Welt, wie sich im kommunistischen Manifest, in ihrer Parteinahme für Abraham Lincoln oder in der Beurteilung des britischen Kolonialismus zeigt. Die Bourgeoisie wird dort für das gelobt, was sie für den Kommunismus Gutes tat, ohne daß dies im entferntesten im Widerspruch zur grundlegenden Kritik an der Bourgeoisie stünde. Im Gegenteil, das Eintreten für das damals noch revolutionäre Bürgertum ist Voraussetzung des Kommunismus. In einen Brief des Zentralrats der Internationalen Arbeiterassoziation an Lincoln heißt es: „Solange die Arbeiter, die wahren Träger der politischen Macht im Norden, es erlauben, daß die Sklaverei ihre Republik besudelte; solange sie es dem Neger gegenüber, der ohne seine Zustimmung einen Herrn hatte und verkauft wurde, als das höchste Vorrecht des weißen Arbeiters rühmten, daß er selbst sich verkaufen und seinen Herrn wählen könne - solange waren sie unfähig, die wahre Freiheit der Arbeit zu erringen oder ihre europäischen Brüder in ihrem Befreiungskampf zu unterstützen. Dieses Hindernis des Fortschritts ist heute von dem roten Meere des Bürgerkriegs hinweggeschwemmt worden.“ Wenn auf dem heutigen Stand der Produktivkräfte Krieg geführt wird, so sind dabei größere Verheerungen zu erwarten als Mitte des 19. Jahrhunderts. Statt den Kanonen und Bajonetten des Bürgerkriegs setzt die US-army heute B52-Bomber und Präzisionswaffen ein. Allein, die Sklavenhaltung der Südstaaten ist ebenso wenig vergleichbar mit der Vernichtungsdrohung gegenüber der Bevölkerung Israels. Obwohl heute, anders als zur Zeit der ersten Internationale, kein Subjekt existiert, dem man unmittelbar die Berufung zur Weltrevolution zuschreiben könnte, stimmt der Gedanke sogar zugespitzt: Wer im Kampf gegen Faschismus und Vernichtungsdrohung nicht auf der richtigen Seite steht, kann den Kampf gegen die Ausbeutung vergessen. Erst wenn Kommunisten klar ist, daß heute einzig die Vereinigten Staaten und Israel gegen den Antisemitismus vorgehen, können diese überhaupt kritisiert werden. Die Nahostpolitik der USA war schließlich bisher dem Fortschritt der Menschheit tatsächlich wenig nützlich. Statt Hussein 1991, als die Möglichkeit bestand, zum Teufel zu jagen und die Aufstände im Irak zu unterstützen, ließ man ihn im Amt und belegte das Land mit einem Embargo, das bekanntlich weniger dem Regime als der Bevölkerung geschadet hat. Im Gegensatz zu den Pazifisten würde aus dieser rohen Darstellung amerikanischer Nahostpolitik aber die Begrüßung eines neuerlichen Krieges folgen, der einzig das Embargo beenden könnte. Selbst wenn man nicht ausschließen kann, daß die USA in Zukunft wieder anfangen, mit den Islamisten zu kungeln, macht dies die derzeitige Parteinahme nicht weniger selbstverständlich. Aus dem unzulänglichen Vorgehen der USA sollte nicht die abstrakte Ablehnung der US-Politik folgen, sondern die dringende Notwendigkeit der Weltrevolution, die allein dafür sorgen kann, daß das Elend ein Ende hat. Die Unerträglichkeit des Zustandes, daß die USA die Restvernunft des Erdballes repräsentieren, könnte ruhig spürbar sein, schließlich kennen wir die wirkliche Lösung des „Rätsels der Geschichte“. Dies darf aber nicht im geringsten im Widerspruch zur Einsicht stehen, daß eben die USA diese Restvernunft vertreten. Kritik an der angeschlagenen, spätkapitalistischen Weltmacht ändert nichts an dem vorangegangenen Urteil, daß die Aufrechterhaltung der amerikanischen Hegemonie allen aktuellen Alternativen unbedingt vorzuziehen ist.
Nur durch diese qualitative Gewichtung driftet Kritik nicht in dämliches EinerseitsAnderseitsStückweitBißchen-Gefasel ab, wie man es von den sogenannten gemäßigten Antideutschen kennt. Die Welt nach qualitativen Maßstäben zu betrachten, heißt nichts anderes, als alle Ereignisse, Entwicklungen und Konstellationen danach zu beurteilen, ob sie die Chancen auf Befreiung verringern oder erhöhen. Einen inhaltlichen Begriff von Freiheit wiederum gewinnt man nur durch die von der Bourgeoisie hervorgebrachten Qualitäten, zu denen, neben Dampfmaschinen und elektrischem Licht, Vernunft, individuelle Liebe, geistige Freiheit, Reichtum gehören. Eine andere als diese bürgerlich-beschränkte Freiheit hat die Menschheit bisher nicht zu Stande bekommen, wer glaubt, unabhängig von ihr eine Idee von Befreiung formulieren zu können, ist der Esoterik zuzuordnen.
IV. Kommunisten und Israel
Zum Glück stellt niemand die Frage „Israel, love it or leave it“. Niemand liebt Israel. Das Staatswesen ist ein den feindseligen Umständen entsprechend gut gelungenes nationales Projekt zur Rettung der Juden vor der Vernichtung. Israel ist ein Staat, der um ein vielfaches mehr zu begrüßen und bejubeln ist als etwa Kuba, das ansonsten erfolgreichste verbliebene partikulare Emanzipationsprojekt. Die Zionisten sind, anders als etwa Herr Vogt glauben lassen will, die Helden einer Tragödie, wie sie sich weder Sophokles noch Shakespeare in ihren düstersten Träumen haben ausmalen können. Es gäbe also guten Grund, Israel zu lieben, aber für Nationalismus sind wir wohl zu klug und so schwenken wir weiter die Fahne, ohne uns zu identifizieren. Es sollten ruhig auch mehr rote Fahnen auftauchen; wenn schon Folklore, so zionistische und kommunistische zugleich. Analog zur Amerikaposition ist zu betonen, daß die bedingungslose Verteidigung Israels nicht nur kein Widerspruch zur prinzipiellen Staatskritik darstellt und schon gar keine Ausnahme einer ansonsten reinen Staatskritik ist. Sonst würde man zumindest suggerieren, die Palästinenser seien Staatskritiker, nur wir machen mal eine Ausnahme. Staatskritik setzt voraus, daß der zu kritisierende Staat nicht von Nazis vernichtet wird. Dies ist trivial, nur die Formulierungen könnten sicherer werden: „Weil linksradikale Staatskritik mit der staatlichen Existenz Israels auf widersprüchliche, aber unter gegebenen Verhältnissen unauflösbare Weise verbunden ist,...“, wie es im Papier der Bahamas heißt, wurde in Oberhausen als falsch erkannt. Im Sinne des Redebeitrages von Herrn Wertmüller auf der Abschlußkundgebung in Essen sollte in der kommunistischen Intervention klargestellt werden, daß es keine Solidarität mit Israel gibt, ohne Verteidigung der Schutzmacht USA gegen die islamisch-europäische Allianz.
V. Schluß
Ein weiteres Treffen wäre durchaus wünschenswert; wenn es wieder nicht klappt, so kann man die Assoziationsbemühung danach immer noch ad acta legen. Eine inhaltliche Vorbereitung wäre dafür unabdingbar. Referate wie Diskussionstexte sollten etwas überlegter geschrieben werden. Der Diskussionsstand innerhalb der teilnehmenden Gruppen müßte vor einem nächsten Treffen publik gemacht werden. Es besteht völlige Unkenntnis über eventuelle Positionen und Konflikte innerhalb dieser Gruppen. Es wird hoffentlich mehr in den Gruppen klar sein, als auf dem Treffen in Oberhausen zugegeben wurde. Wenn dies nicht geschieht, so kann man sich die Sache auch sparen. Die resignative Stimmung ist zu überwinden. Es gab schon lange keinen Assoziationsversuch von Kommunisten mehr. Trotz der aktuellen Schwäche sollte nicht vergessen werden, daß es in den 80er Jahren de facto nur Einzelpersonen gab, die unsere Kritik formulierten und vorbereiteten. Anzustreben wäre ein Treffen, das über Fragen wie die zu Israel und den USA rasch einen vernünftigen Konsens herstellt, weil Klarheit darüber herrschen müßte, daß es sich um ein Treffen unter Genossen handelt, die die Revolution vorantreiben oder wenigstens das Bewußtsein aufrechterhalten wollen, das den Kommunismus überhaupt zu denken vermag.
Mit freundlichen Grüßen,
Antideutsche Kommunisten Berlin
(Berlin, den 15.02.2003)