NICHT MEHR MAGAZIN
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Zeit sich latent ein wenig gerade zu machen!
Die Impflicht droht und damit ein Berufsverbot für Leute, die diese Plörre nicht gespritzt bekommen wollen. Als erstes soll es die Pfleger treffen und dort eben die, die ein wenig Mensch geblieben sind und eben ungeimpft bleiben wollen. Mehr Pflegerinnen wahrscheinlich. Nichts an sich gegen die geimpften Pfleger. Manche sind auch nett und es gab ja auch viel Impfdruck und Desinformation. Aber im statistischen Mittel, hat die empirische Wissenschaft erwiesen, sind die ungeimpften Pfleger eben die mit Herz. Also nehmt eure Fahne und ab zum Hygieneamt.
Ein ganz persönlicher Bericht über den Geist der vergangenen Weihnacht
Nach dem vor den Weihnachtsfeiertagen die Schräubchen der Panikmaschine nochmal angezogen wurden, saß folglich die Angst bei den Insassen der Republik tief: Schreckensmeldungen vor der x-beliebigen Welle, Glühwein nur gegen Injektion, drohender staatlicher Impfzwang und Angriff der Omikron-Mutanten. Überhaupt ins traute Heim, zu Familie, zu den letzten dagebliebenen Schulfreunden zu fahren, womöglich unter ihnen noch Ungeimpfte zu finden, das alles schien dem Zeitgeist entsprechend als absolut ketzerisch.
Nur für internen Handgebrauch
Medienecho nach einer Aktion gegen die Volksbühne
Die Flugblattaktion vor der Volksbühne am 16.9. sprach für sich selbst: „Impft euch ins Knie!“ und „Ihr müßt ins Theater!“. Das wars eigentlich schon. Wie bei analogen und exemplarischen Aktionchen gegen die Weihnachtsmärkte, die Disko (Berghain und Schwuz), die Universität (FU), einige Staatsanarchisten (La Stella Nera) oder die Linkspartei kam es nur darauf an, einen Kontrapunkt gegen den grasierenden Unsinn zu setzen. Der Unterschied beim Theater war nur das Medienecho. Wenn man sich auf der Ebene des Spektakels bewegt, bekommt man Spektakel und so war der Effekt dieser kleinen Protestaktion gegen die Hygienebühne am Rosa-Luxemburg-Platz eine Reihe Erwähnungen im Feuilleton.
Flugblatt: Liebe Impflinge!
Im Dezember unter anderem bei Weihnachtsmärkten in Berlin verteiltes Flugblatt. Im Grunde eine Adresse an das arbeitende und geimpfte Volk. Der Inhalt ist wie immer schnell veraltet; zumindest in einigen Punkten, andere verweisen auf die Zukunft.
Die Ohnmacht der Opposition anhand der Dokumention eines nicht verteilten Flugblattes
Die von einigen demokratischen Ulknudeln prätentiös als Großdemo angekündigte lokale Berliner Protestaktion am 4.12. wurde erfolgreich von der Polizei unterbunden. Insbesondere die australische Botschaft war abgesperrt, da Protestler dort ein kleines Zeichen setzen wollten, wegen der Zustände in Australien, aber auch sonst war die Polizei immer präsent, sobald sich einige Leute irgendwo sammeln wollten. Das oben dokumentierte Flugblatt wurde daher nur wenig verbreitet, dafür gibt es noch eine kleine Reflexion dazu. Allgemein sei noch angemerkt, dass solche Flugblätter im Prinzip dazu beitragen könnten, etwas Bewußtsein und Politik in die ansonsten eher amorphe und illusionären Protestbewegung zu bringen, die sich momentan im Slogan „Friede! Freiheit! Keine Diktatur!“ korrekt darstellt.
Stand 1. Dezember 2021
Die Spirale zur Hölle dreht sich weiter. Die Verhältnisse zwischen den Menschen sind zerrüttet. Nur noch wenige gibt es, die offenen Auges und Wortes zusammenkommen können. Den meisten sind die geistigen und sinnlichen, oft auch stofflichen und zweckmäßigen Grundlagen entzogen, sie sind der menschlichen Bedürfnisse des Zusammenseins und Zusammenwirkens längst entwöhnt. Was ihnen bleibt, ist Mitarbeiten an der eigenen Zerstörung und der der anderen. In jeder Handlung, in jeder Äußerung tragen sie bei zur Entfernung und Vereinzelung aller von allen, bis zur Wurzel. Sie können nicht anders. So sind die Umstände. So sind die Vorgaben. Rettung, Flucht, Ausweg sind unwahrscheinlich, unmöglich vielleicht. Kein Hirt und keine Herde, so wird es enden. Ein Leben gleich unverbundenen, verbindungsunfähigen Einzellern, die nichts von ihrer Umgebung verstehen, sondern von Reiz zu Reiz, von Stoß zu Stoß getrieben werden, weder Anfang noch Ende kennen, ohne Absicht handeln, aber handeln, ohne Mitgefühl, kaum mit Selbstgefühl. Existenz wird Nebel. Nebel wird Existenz. Wohl dem, der keine Heimat hat, der keine Hoffnung hat. Wohl denen, die schon verloren sind und darum wissen. Sie werden finden. Hoffentlich.
Plakat in Bochum:
my body – my choice
In Bochum wurde das folgende Plakat aufgehängt. Der Inhalt ist wegen neuen Eskalationsstufen in Sachen Impfpflicht schon wieder veraltet.
Der Staat beschließt immer neue Maßnahmen, um denen, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen, das Leben schwer zu machen. Im Freizeitbereich wird flächendeckend 2G einführt, Ungeimpfte können weder ins Fußballstadion, noch ins Kino, Museum, Theater oder Restaurant. Nur zur Arbeit dürfen sie noch, aber auch dort mit täglicher Testpflicht – kostenlose Tests gibt es jedoch nicht jeden Tag. Dazu kommen 3G im Nahverkehr, keine Lohnfortzahlung für Ungeimpfte im Quarantänefall, mancherorts Ausgangssperren für Ungeimpfte. All das ist nichts anderes als Erpressung, um auch die letzten störrischen Menschen zu zwingen, sich impfen zu lassen.
Flugschrift
Sie beten, singen und planen den Sturz der Bundesregierung
Einige besondere Arschlöcher drangsalieren in letzter Zeit das Café Mandelzweig im Wedding. Im Internet gibt es teils mit Namen versehene Portraitfotos von Betreibern, Gästen und Unterstützern dieses Ladens, eine Art digitaler Pranger. Das Schema ist alt und schlicht:. Es gibt den guten Kiez, nämlich „unsern Kiez“, aber dann wird derselbe verpestet, von mehr oder weniger zwielichten Gestalten. Die sind heuer im Zweifel immer Rechts und irgendwie auch wie Hitler, in unserem Fall aber Christen. Evangelische Christen. Christen im Widerstand. Sie müssen daher raus aus dem Kiez, damit dieser in seiner Reinheit erhalten bleibt. Also gab es jüngst eine Kundgebung vor dem Laden der Christen und auf dieser redeten echte Kiezbewohner, berichteten von „ihren Erfahrungen mit den teilweise aggressiven Besuchern des Café Mandelzweig“. Hören wir zu, was das Café verbrochen hat:
Flugblatt und Video einer Aktion gegen das SchwuZ
„Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt!“
An 30. Oktober hat dann auch die Disko SchwuZ ihre Pforten für alle verschlossen, die keine Lust auf das neue „Supergen“ (Fehlfarben) haben. Dafür dürfen die Geimpften wieder rein. Grund für eine Intervention einiger Linker und Kommunisten. Es wurden 130 Zettel verteilt, Transparente gezeigt und die Menge mit „I want to break free“ von Queen beschallt. Bis auf einen Angriff eines Aktivbürgers auf eine der Protestierenden war alles in Bahnen, das Flugblatt hätte im Grunde öfter verteilt werden können und wurde zum Teil gelesen, da es freundlich ist und mit Rosa von Praunheim lockt.
Einige Reflexionsversuche zur gegenwärtigen Lage
Einer der Vorträge auf der Veranstaltung des Erregers in Aachen
Der uninteressanteste Aspekt der Corona-Krise ist die Krankheit selbst. Von ihr soll man nicht so viel reden, um nicht vom Wesentlichen abzulenken, muss es aber oft genug tun, wo Leute in der wahnhaften Vorstellung einer pestartigen Krankheit befangen waren und vielleicht noch sind. Aber jeder Wahn erhebt sich auf einem Quäntchen Realität. In unserem Fall ist es ein Atemwegsvirus, das uns als Todesseuche verkauft werden soll. Als Teil der jährlichen Grippewellen, die sich aus verschiedensten dieser Atemwegserreger zusammensetzen, sind Corona-Viren seit Jahrzehnten bekannt. Fallsterblichkeit, Durchschnittsalter der Verstorbenen, Übersterblichkeitsstatistiken, Komorbidität, allgemeiner Krankenstand und so fort: Keiner der stichhaltigen medizinischen Parameter deutet darauf hin, dass wir es jemals mit etwas Anderem zu tun gehabt haben.
Der Erreger on Tour
Subjektiver Bericht einer Lustfahrt mit ernstem Hintergrund
Am vorletzten Oktoberwochenende waren drei Redakteure des Erregers in der ehemaligen Reichsstadt Aachen zu Besuch. Man war eingeladen die Broschüre vorzustellen. Aufbruch Freitag Mittag, einer mäßig verschnupft, dementsprechend hohes Aerosolaufkommen im Kleinwagen, Stimmung trotzdem munter. Schon bekloppt, unverantwortliche 600 km ein Weg quer durch die Seuchenrepublik, mitten in der Energiekrise. Der Liter Super an der Tankstelle Rastplatz Siepenkuck kostet schlappe 1,99€. Im Hintergrund rauscht das Geschwätz von Greta Thunfisch und Co, Klimaschutzanstrengungen versiebenfachen usf. Wir stehen derweil auf einer 4-spurigen Ruhrpott-Autobahn im Stau. Das baldige Ende des Verbrennungsmotors: hier jedenfalls nicht in Sicht.
Ihr müsst in die Uni! – if the kids are united
Am 25.Oktober latent an Studenten der Freien Universität zu Berlin verteilter Flugzettel
Willkommen zurück an der Universität! Ohne Klage habt Ihr alles entbehrt, was mal studieren hieß. Ohne Murren habt Ihr in Euren Kämmerchen eisern und einsam ausgeharrt. Habt brav den ganzen Tag Eure eigenen Gesichter und die der anderen in Kacheln angegafft. Der Bundespräsident lobte Euer Engagement, die Jugend sei jetzt fit für die Anforderungen der Zukunft: Homeoffice und körperloser Kapitalismus.
Protest gegen den Staatsanarchismus im Stella Nera
Flugblatt und Video
„Wir arbeiten im Kollektiv, ohne Chef und mit Leidenschaft für unsere Utopie“, schreiben die veganen Pizza-Anarchisten von La Stella Nera. Die Arbeiter dort arbeiten „gleichberechtigt und selbstorganisiert“, „tragen die Verantwortung gemeinsam und entscheiden auch alles zusammen“, damit sich „die besten Ideen und Konzepte durchsetzen“ und sich „keine hierarchischen Strukturen bilden“. Hier gibt es also nur „Konsens“, da „die besten Ideen und Konzepte“ gerade die sind, die „alle vertreten und umsetzen können“ und so versteht es sich, dass auf diese Weise „niemand im Nachhinein mit Entscheidungen unzufrieden“ ist.
Soweit der übliche pseudoanarchistische Kitsch einer vorweggenommener Emanzipation.
Vier Notizen Pohrts
Aus Anlaß des Erscheines seiner Werkausgabe. Thema: Flüchtlinge und Riesenhaß auf Gender-Quark.
Die Werke von Wolfgang Pohrt sind nun herausgekommen. 12 Bände mit hässlichem Plastikeinband, der auch noch an die Marx-Engels-Werke erinnern soll. Why ever. Aber seine Essais, Bücher, Interviews und Glossen sind vollständig gesammelt, und so ist es gut, dass sich Klaus Bittermann die Mühe gemacht hat. Im Folgenden seien exemplarisch vier im zuletzt erschienenen Band 9 zum ersten Mal veröffentlichte Notizen aus den Jahren 2015/16 dokumentiert. Es geht um Genderquark und Flüchtlinge.
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