13.6.2012: Veranstaltung im Rahmen der Linken Buchtage 2012 Berlin
MESSAGE IN A BOTTLE – Communiqués 1996–2011
Das anarchistische Netzwerk CrimethInc aus den vereinigten Staaten Nordamerikas startete vor über 10 Jahren mit ihren Aktivitäten, indem sie nach eigener Aussage die situationistische Parole „Arbeite nie“ buchstäblich ernst nahmen und zu anarchistischen dropouts wurden. Doch schon die Situationistische Internationale schrieb zu ihrer Auflösung: „Diese Illusionen vergehen schnell: sie dauern nur die zwei oder drei Jahre. Sehr wenige werden die Energie und die Fähigkeiten aufbringen, um so auf die Vollendung der Revolution zu warten, die sie unweigerlich zu einem Teil enttäuschen würde. Sie werden arbeiten gehen. Manche werden Führungskräfte sein, die meisten schlecht bezahlte Arbeiter. Von denen werden viele resignieren. Andere werden revolutionäre Arbeiter.“ So mußte auch das CrimethInc-Kollektiv nach einer Dekade feststellen, daß ihr Programm obsolet ist und eher das nachvollzog, was den Arbeitslosen eh blüht: „It turns out capitalism has no more use for us than we have for it. This doesn’t just go for anarchist dropouts, but for millions of workers in the US“ und „In this context, dropout culture looks a bit like a voluntary austerity program.“ Dadurch wandelte sich das Projekt vom romantischen, individualistischen Anarchismus hin zu einer Perspektive auf einen revolutionären Umsturz, der allerdings weniger von den Lohnarbeitern ausgehen soll, als von den Rändern der Gesellschaft.
Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin-Neukölln • 13.6.2012 • 20:00
Stellungnahme aus Anlaß des Boykottaufrufs gegen die Linken Buchtage