NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
Die Seite wird weiter betrieben, um sowohl ältere Sachen zugänglich zu erhalten, als auch auf neue Publikationen und anderes hinzuweisen.
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Kleiner Nachtrag zum Ende der Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaft in Berlin
Aus den Wäldern des Wahnsinns
„Es gibt keinen Wahnsinn, der größer ist, als die heutige Organisation unseres Lebens.“ (Guy Debord)
Nachdem die tolerierte Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften einer dieser Universitäten in Berlin schon vor einigen Wochen weitgehend klanglos zu Ende ging und scheinbar sogar in einem Sieg der Besetzer mündete, da der umstrittene Sozialdemokrat André Holm wenn auch nicht Staatssekretär für Raumfragen, so aber doch Dozent an diesem Institut bleiben darf, meldete sich nämliche Besetzung doch noch einmal von ihrer schöneren Seite: Ist das Kunst oder darf das Weg. Es ist Kunst und es mußte daher sofort weg. Anders als die gleichnahmige Chefin der staatlichen Lehranstalt: Sabine Kunst ist keine Kunst und muß daher auch nicht weg. Wie dem auch sei, die schönen Abschlußwerke der Besetzung haben schon die FAZ fasziniert, die sogleich von „Haß“ sprach, und seien hier nun nachgereicht.
Mit deutschen Untertiteln
Alle Filme von Guy Debord online
Alle sechs Filme von Debord finden sich nun mit deutschen Untertiteln online. Die Untertitel sind teils zusammengetragen, teils etwas verbessert und teils neu übersetzt. Aber sie sind immernoch nicht immer gut. Dazu gibt es einen zusammenfassenden Essai dieser recht textlastigen Filme. Von Geheul zugunsten von Sade gibt es außerdem eine gefälschte Variante ohne Pausen.
Außerdem wurde hier eine eigene Rubrik mit allem auf dieser Seite bislang erschienenen Zeugs von und zur Situationistischen Internationale bzw. von und zu Guy Debords eingerichtet. Dort finden sich nun auch PDFs einiger Texte der Situationistischen Internationale sowie ein älterer Abriss der Geschichte dieses Vereins.
Pamphlet gegen die Meisterschwätzerin Prof. Dr. Rahel Jaeggi
„Kritische Wissenschaft“ geht nur gegen die Professoren!
An der Uni gibts die Fakultäten der Schwätzer (Modern: Fakultät der Schwätzenden), nämlich die geisteswissenschaftlichen Institute. Innerhalb dieser Institute gibts neben normalen Schwätzern für normale Geistesstudenten auch einzelne kritische Schwätzer für die kritischen Geistesstudenten. Eine davon ist anscheinend Prof. Dr. Rahel Jäggi. Die wenigsten werden von ihr gehört haben, aber einige Studenten schon. Einige müssen sogar bei ihr studieren! Vor ihrer Vorlesung wurde daher die hier dokumentierte Flugschrift verteilt und als Beginn des theoretischen Klassenkampfs verklärt.
Orgasmusschwierigkeiten & Revolution
Vortrag von Andrea Trumann am besetzten Institut für Sozialwssenschaften
Der Vortrag wurde wegen Krankheit auf den 9.2. verschoben. Sofern noch möglich bleibt der Ort das besetzte Instotut für Sozialwissenschaft. Weitere Information folgen u.a. hier.
Die Bewegungen rund um `68 haben die politische Praxis auf eine neue Ebene gehoben. Erstmals wurde die Kritik der Familie, des autoritären Charakters und der Sexualität zum wesentlichen Teil der Kritik, und das Experimentieren mit neuen Formen des Zusammenlebens ist seither aus radikalen Szenezusammenhängen nicht mehr wegzudenken. Durch den Schwerpunkt der Bewegung aufs Private wurde auch die für jede Revolution notwendige Emanzipation der Frauen mit angeschoben. Doch nicht nur das: In den kurzen Momenten, in denen die politische mit der privaten Emanzipation zusammenkam, erreichte die Bewegung die höchste Faszination und die größte Durchschlagkraft. Jedoch wurden die Forderungen und die Kritik der Frauen von der allgemeinen Bewegung brüsk abgelehnt, und damit das Ende der Revolte eingeläutet.
Diese Entwicklung der deutschen Studentenbewegung soll von der Subversiven Aktion bis zum Beginn der zweiten deutschen Frauenbewegung nachgezeichnet werden.
• Besetztes Institut für Sozialwissenschaft • Universitätsstr. 3b • Donnerstag, 9.2.2017 • 20:00
Intstitut für Sozialwissenschaften der HU Berlin besetzt
Dokumentation einiger Aktivitäten
Seit mehr als zwei Wochen ist das Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt Universität Berlin besetzt. Anlaß ist die Absetzung des Staatssekräters Holm. Aber da die Studenten die politische Ebene dieses Konflikts nicht wollen, sei es weil sie verpeilt sind oder weil sie einem Radikalismus frönen, geht es bei der Besetzung um die sog. kritische Lehre, für die Holm dann wieder steht. Hintergrund: Holm wurde dann auch von der Universiät gekündigt, an der er für seine Tätigkeit als Staatssekretär beurlaubt war. So seltsam diese politische Abszinenz ist, sie ist besser als die linksreformistischen Alternativen, die wirklich noch an die Sozialreform glauben oder das zumindest vorgeben und die daher ernsthaft für den linken Staatssekretär eintreten.
Greek Methods of Repression and Punishment
Assembly: Prisons and Psychiatry
Info-evening and discussion about the history and presence of repression in Greece with anarchist comrades from Athens
The state, as a dominant control mechanism of populations through the institutions that it controls, must be always modernized and updated in order to control and succeed in „disciplining“ the person and the societies in its reach. So, from the 18th to the 19th century the „prison“ concept slowly started to come into being – imprisonment as a means of punishment, as threat, as a stigma, as deprivation of liberty, as surgery, entirely, as much as possible, applied to the individual, and certainly as an example to all.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin-Neukölln • Dienstag, 13.12.2016 • ab 19:00
Flugsblatt zur Demo der rebellischen Nachbarn
Friedel Engels: Expropriation der Expropriateure
Die Hausgemeinschaft Friedelstrasse 54 hat versucht, mit einem Hauseigentümer über den Kauf des von ihnen bewohnten Hauses zu verhandeln, aber der hat sie verarscht. Erst verlangt er „unverschämt viel Geld“, um sich dann auch noch für den Profit zu entscheiden, diese elende Charaktermaske des Profitsystems: Er – genannt Citec – hat das Haus hinter dem Rücken an jemanden anderen verkauft, der seltsamerweise den Namen Pinehill trägt. Die Hausgemeinschaft wiederum „fühlt sich verarscht“ und wäre gerne wütend.
Einführender Lektürekurs
Karl Marx: Das Kapital, Band 1
„Praxislos ist die Lektüre des ‚Kapital‘ nichts als bürgerliches Studium“, schrieb einst der studentische Flügel der deutschen Stadtguerilla und verschwand – nicht ohne eine Menge lokalen Ärger zu verursachen – im Knast. Bleibt die Lektüre des Kapitals. „Das Kapital ist immer noch und gerade erst ein zentrales Werk für jede, die es mit der Theorie der Gesellschaft ernst meint“, schreiben immernoch einige Studentinnen und so soll es also diskutiert werden: Schön ordentlich, an der Uni, mit Seminarplan und so. Gibt sogar Studienpunkte!, also kommt, wenn ihr Studentinnen seid? „Theoretischer Klassenkampf“ inklusive.
• Donnerstags, ab dem 20. Oktober 2016 • 18:00-20:00 • Theologische Fakultät der HU • Burgstr. 26 • Raum 306
Broschüre: Ni loi, ni travail
Gedruckte Hefte erhältlich
Die Broschüre „Ni loi, ni travail“, mit Texten zur jüngsten periodischen Unruhe in Frankreich rund um das Arbeitsgesetz ist nun auch gedruckt erhältlich. In Berlin zumindest für kurze Zeit etwa an folgenden Orten:
Außerdem in Kürze über den Black Mosquito.
Sie ist kostenfrei.
Norbert „Knofo“ Kröcher ist tot
Abschiedsbrief, Begräbnis und Umtrunk
„Mitte der sechziger Jahre tummelte sich in Westberlin ein ziemlicher Pöbel, genannt der Blues. Det waren langhaarige, ungewaschene Leute, die Negermusik hörten, ständig ihre Geschlechtspartner wechselten, Drogen jeglicher Art konsumierten und irgendwie – dieses Wort ist ja schwer en vouge – irgendwie etwas gegen den Staat hatten, gegen die Ausbilder, gegen die Lehrer, gegen die Chefs, gegen die Bullen sowieso, die Eltern überhaupt.“ – Einer von diesen, Norbert „Knofo“ Kröcher, ist tot.
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