NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
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Bartholomäus Edenschläger
Coronalist (Folge 4)
Aintlich wolltich ja mich schon letztens wieder melden, aber zu die Zeit is so viel passiert, dat musstich ersma orntlich vaarbeiten. Nich dattse denken, ich wär in Urlaub gewesen. Ich doch nich! Mitten in de Pandemie tu ich doch nich bei de zweite Welle helfen. So weit kommt dat noch!
Das Rätsel der Königsgrippe
Im »Deutschlandfunk« sagt dieser Tage, also Ende Juni, ein Statistiker, dass bezüglich Corona noch kaum eine zentrale Frage geklärt ist und es offenbar wenige Bestrebungen in dieser Richtung gibt. Innerhalb von drei Monaten habe es keinen nennenswerten wissenschaftlichen Fortschritt gegeben, während die Wissenschaft inzwischen antritt, Mallorca für deutsche Touristen zurückzuerobern. Je länger der Irrsinn geht, desto weniger interessieren die grundsätzlichen Fragen. Die aber sind weiter ungelöst.
Der gelangweitle Marx
Zweitagesseminar mit Franz Hahn in Halle (Burg), 4.7. und 5.7.2020
Nachdem in der ersten Veranstaltung einige Texte von Marx aus seiner Sturm-und-Drang-Phase besprochen wurden, nun eine weitere Sitzung, die sich dem gelangweilten Marx der Zwischenphase widmet. Der Sturm der bürgerlichen Revolution war gerade vorbei, ihr Freiheitspathos verblichen, aber die neuen Arbeiterrevolutionen ließen noch auf sich warten. Marx hat diese Zeit sein Leben dem Studium und der Kritik der Ökonomie gewidmet und nebenbei unendlich viele Artikel im wesentlichen über diverse gewaltsame internationale Konflikte geschrieben. Für Zeitungen. Bemerkenswert immerhin seine Indienberichterstattung. Und dann eben den ersten Band des berüchtigten Kapitals. Beides ist Gegenstand eines Zweitagesseminars. Außerdem sollen die Statuten der 1864 gegründeten ersten internationalen Arbeiterassoziation, dessen Inauguraladresse und ein Brief an Abraham Lincoln gelesen werden. Damit wurde die Sache wieder politischer.
Riot-20-Epidemie in den USA
Der Direktor des Instituts für vergleichende und evidenzbasierte Riotologie in Minneapolis, Professor Doktor Wittikowski, im Gespräch mit Radio Blubb
Radio Blubb: Herr Professor Doktor Wittikowski, wir alle haben die Bilder aus unseren Städten gesehen. Ganze Viertel sind außer Kontrolle geraten, es wurden Scheiben zerschlagen, Autos angezündet und Geschäfte geplündert. Eine Riot-Epidemie. Inzwischen wurde die Nationalgarde eingesetzt, um das Virus unter Kontrolle zu bekommen. Sie aber sagen: Stop, die Maßnahmen sind überzogen, es handle sich einfach um einen weiteren Riot, wie er zum Kapitalismus dazugehört und wie er periodisch immer wieder ausbricht. Stimmt das?
Bartholomäus Edenschläger
Der Coronalist erzählt vom Shotdown (Folge 3)
Ja, da bin ich wieder. Heinz Klugscha, noch 79, natürlich in Rente, früher Werkmeister inne Metallverarbeitung, Gewerkschafter und Sozialdemokrat seit über 60 Jahre. Im Februar hab ich noch die Ehrenurkunden gekriegt, deshalb weiß ich dat so genau, und eigentlich sollte da noch ne Feier sein, also zwei sogar, SPD und DGB sind ja schon noch getrennt, aber dann kam Corona, und ob dat dann noch wat wird mit die Ehrung, dat steht inne Sterne.
Jan Arndt
Corona – eine Revolutionsphantasie
»Mit dem Schritt, mit dem ich mir eine Umwelt erobere, setze ich mich der Gefahr des Irrtums aus.« Gottlob Frege
Angenommen, es wäre letzten November auf einem chinesischen Nassmarkt oder einer Marderfarm nicht zur Zoonose gekommen. Angenommen, die globale Welle der Aufstände, Proteste, Rebellionen, Platzbesetzungen, Riots, Streiks, Straßenblockaden … hätte sich weiter aufgetürmt und wäre 2020 in die Zentren kapitalistischer Reichtumsproduktion gespült. Angenommen, die Momente einer Vereinheitlichung der oberflächlich heterogenen Proteste und Klassenkämpfe hätten sich mehr und mehr zu einer, wie sagt man heute?, Evidenz verknüpft. Angenommen, im November 2020 wäre es dann auf einem chinesischen Nassmarkt oder einer Marderfarm zur Zoonose gekommen und man hätte von Covid-20 sprechen können: Was wäre passiert?
Marianne Gronemeyer
Corona
Exemplarisch für eine Fraktion des Feminismus hier ein Text von Marianne Gronemeyer, der in der Juni–Ausgabe der Zeitung Streifzüge erscheinen wird, aber zuvor schon von einem Feministischen Zusammenschluss gegen den Corona–Lockdown im Internetz veröffentlicht wurde. Dort finden sich zudem auch einige Texte von Giorgo Agamben. Außerdem verfaßte diesert Zusammenschluß einen Aufruf: Wir fordern die Kritikfähigkeit zurück!
Adelheid von Stösser
Lockerung der Pflegehaftbedingungen
Eine der frühen Gegnerinnen der Cornoahysterie war in Deutschland Adelheid von Stösser. Im Besonderen schreibt sie über die Situation in den Pflegeheimen, nachdem man die Alten dort eingesperrt hatte. Daher sei hier einer ihrer Artikel gespiegelt, geschrieben nach der teilweisen Aufhebung des Besuchsverbots in diesen Verwahranstalten.
Weitere Artikel zum Thema von Adelheid von Stösser:
Thomas Maul
Das Corona-Spektakel als Farce und Tragödie
Bekanntlich war Italien das erste westeuropäische Land, dessen Behörden und Medien im Angesicht einer Grippewelle, die nicht auf den Namen „Influenza“, sondern „Corona“ hören würde, auf Panikmache setzten und im 21. Jahrhundert eine mittelalterliche Pestbekämpfung inszenierten, die Bilder produzierte, welche die halbe Welt noch mehr in Angst und Schrecken versetzten als das vorangegangene totalitäre Schauspiel der Chinesen.
Shakespeares Cäsar über Todesangst
»Der Feige stirbt schon vielmal, eh’ er stirbt,
Die Tapfern kosten einmal nur den Tod.
Von allen Wundern, die ich je gehört,
Scheint mir das größte, daß sich Menschen fürchten,
Da sie doch sehn, der Tod, das Schicksal aller,
Kommt, wann er kommen soll.«
William Shakespeare: Julius Cäsar
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