NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
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Interimstresen am 17.1. in der Braunschweigerstrasse 53
Nachdem die Tresenlinke mit Kritik an ihrer Kurdenprojektion wenig gut klar kam und auch die auf dem letzten Kommunistischen Tresen stattfindende Debatte über den Sinn und Unsinn ihres geliebten Feminismus bei der Tresenlinken nicht gerade auf Begeisterung stieß – obwohl es ohne sie dann immerhin eine rege Diskussion wurde – und nachdem dieses kleine Kollektiv dahergelaufener Kommunisten & auch Kommunistinnen sowie Anarchisten & auch Anarchistinnen daduch in eine Krise geriet, gibt es nun einen Interimstresen. Er wird besser als sonst, also kommt.
Weihnacht 2019 in Halle
Skateboard, Beethoven & Aristophanes
Da Jesus geboren und damit die frohe Botschaft unter uns Menschen gekommen, dass – wie ja auch Jessaija sagte – die Menschen einen besseren, gesellschaftlichen Zustand bräuchten, als sie ihn momentan haben, hier zwei Mal Weihnachten, wie es in Halle begangen wurde.
Quo vadis kommunistischer Tresen
Zwei Tresenflugschriften und eine Antwort (Nur für internen Handgebrauch)
Auf dem kommunistischen Tresen Ende November ist eine kleine Flugschrift aufgetaucht, die den diffusen anarchistischen Flügel dieses Tresens aus der Deckung locken soll, da dieser sich vor den Karren der PKK spannt. Diese Anarchisten seien „kleinkariert“ und entsprechend große Karos malen ihre Kritiker. Außerdem sei der Tresen eine „Ansammlung von Lämmern“, unsere Kritiker dagegen kokettieren mit Stalin und der Guillotine. Und sie behaupten, ihre Gegner keck verspottend, die Anarchisten seien in der Minderheit, aber unsere Kritiker sind dann trotz ihrer behaupteten Mehrheit arg verzweifelt ob des Zustands dieses Tresens. Das Flugblatt sei hier zusammen mit einem anderen Flugblatt dokumentiert, dass auf dem Tresen im Monnat davor kursierte, um die mißliche Lage der PKK in Nordsyrien zusammenzufassen.
Flugblatt: Qua vadis PKK, nebst Erklärung von Mazlum Abdi (PKK-Kommandant)
Was wollt ihr von der PKK - Debattenbeitrag verzweifelter Kommunistinnen
Im Folgenden dann noch ein kleines Update zum Geschehen in Nordostsyrien und eine Antwort auf das kritische Flugblatt.
Filmreihe „Weibliche Subjektivitäten – Böse Frauen“
Medea in der Version von Pasolini im Laidak
Als Jason und seine Argonauten das goldenen Fließ raubten, half ihm die barbarische Zauberin Medea. Sie folgte diesem Aufschneider sogar in die die Zivilisation. Aber so sehr es zunächst nach true love aussah, hat Jason sie dann aus karrieristischen und opportunisischen Gründen zugunsten der Tochter des Herrschers Kreon verlassen. Medea wird verbannt und ermordet daher Königstochter und König sowie dem Jason seinen Sproß und entflieht auf einem Drachenwagen.
Pasolini hat aus diesem antiken Stoff einen Film gemacht und der wird im Rahmen einer Filmreihe im Laidak gezeigt.
Ein Broschüre der antifa-c
Unsere Erde hat uns diese Kinder bloß vererbt
„Von Gesellschaft versteht man so viel, dass sie CO2 ausstößt und von Natur, dass ihr Klima dasselbe nicht verträgt.“ – Weiterer Versuch mit dem gerade opportunen Klimazeugs zurande zu kommen. Neben Philosophischem (Ideologogiekritischem) auch ein wenig Geschichtliches und ebenso die Erörterung der Möglichkeit eines grünen Kapitalismus.
Der Text widmet sich außerdem dem Andenken Walter Benjamins.
Rambo – Last Blood
Keine Welt für Helden
„Manche Filme sind starke Dokumente ihrer Zeit, ohne sich dessen im Ernst auch nur ansatzweise bewußt zu sein. Sie können einfach nicht anders, weil ihre Zeit sie zum Realismus beziehungsweise zur Darstellung der eben gesellschaftlich vorausgesetzten Selbstverständlichkeiten drängt.“
Rezension des neusten Films von Sylvester Stallone. Dieser wegen Filmen wie „The Party at Kitty and Stud’s“, „No Place to Hide“ oder auch dem ersten Rocky (Italian Stallion) in gutem Gedächtnis gebliebene Filmemacher und Schauspieler hat nämlich einen weiteren Abschnitt aus dem Leben von John Rambo gedreht. Man erinnere sich: dieser Ultrakommandosoldat, der dann nach seiner Rückkehr aus Vietnam einen kleinen Guerillakrieg innerhalb der Vereinigten Staaten führte. Diesmal lebt er als Kauz auf dem Land.
Flugblatt zur Klimademo
Alle Reden vom Wetter. Wir nicht.
Massenmobilisierungen wie derzeit die Klimademos ziehen naturgemäß linke Gruppen aller Schattierungen an, die dort versuchen, ihre Ideen zu propagieren und Anhänger zu gewinnen. Daneben finden sich dort auch einige Suchende ein, die dem Bestehenden negativ gegenüber stehen, aber den Vereinen der etablierten Opposition ebenfalls misstrauen. Gelegentlich gründen sie Ad-Hoc-Initiativen und schreiben ein Flugblatt, um Gleichgesinnte zu finden oder auch nur einige Gedanken in die Diskussion zu werfen.
Aus unseren Gerichtssälen – N°2
Gefährliche Klappbewegungen aus den Unterschenkeln
16. September 2019, 8:50 Uhr, Amtsgericht Tiergarten. Ein weiteres, diesmal deutlich länglicheres juristisches Theaterstück anlässlich der großen Drückerei in der Skalitzer (wir berichteten). Heute mit dem zusätzlichen Plot, dass die unfreiwillige Protagonistin des Morgens einem Polizisten gegen das gepanzerte Schienbein getreten haben soll, weshalb sie nun schwer angeschuldigt auf dem Anklagestuhl des hohen Hauses unserer Justiz sitzt. Bühnenbild wie gehabt: Billiger Boden aus Linoleum, schäbige Plastikmöbel, einige Sitzreihen für die Öffentlichkeit, gelangweilte Praktikantin, dazu eine untätige Staatsanwältin, ein Richter mit Ohrring links und Turnschuhen unten, aber mit Robe, eine Anwältin und natürlich unsere Angeklagte. Die Sekretärin nicht zu vergessen.
Note zum Aufruhr in Hongkong und zu einem Interview mit Anarchisten dieser Stadt
Hongkong, dieses Drehkreuz für internationale Konzerne und Banken, wird von einer Welle teils sehr turbulenter Proteste gegen ein neues Auslieferungsgesetz heimgesucht. In deren Verlauf wurde etwa eine Polizeiwache belagert und mit Eiern beworfen oder das allerdings leere Parlament gestürmt und dort medienwirksam die Flagge des untergegangenen britischen Kolonialreiches gehisst. Überhaupt war immer wieder die halbe Stadt auf den Beinen, um gegen die Zumutungen des chinesischen Staats zu protestieren.
Aus unseren Gerichtssälen – N°1
Das große Gedrücke in der Skalitzer
6. September 2019, neun Uhr morgens, Amtsgericht Tiergarten. Auf der Tagesordnung steht der zweite Prozess wegen »Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte« und Landfriedensbruch gegen Genossen, die bei der Kundgebung aus Anlass der Besetzung von leerstehenden Gewerberäumen in der Skalitzer Straße im letzten Oktober dabei waren. Die Leute wollten die Räume für irgendetwas mehr oder weniger Sinnvolles nutzen, einen Sportraum oder so.
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